Globalisierung der Finanzmärkte
Von der Globalisierung ist jeder Bereich des alltäglichen Lebens betroffen; bis die Finanzmärkte beginnen konnten, die Globalisierung zu erkennen und sie für sich zu nutzen, dauerte es natürlich nicht lange. Heute ist die Globalisierung der Finanzmärkte in vollem Gange und das erkennt auch der Endkunde.
Was ist Globalisierung der Finanzmärkte?
Die Globalisierung der Finanzmärkte suggeriert, dass sich die länderspezifischen Barrieren des Geldflusses nach und nach aufheben und dass sich Geld demnach frei zwischen den Finanzmärkten der Länder bewegen kann. Es gibt dieser Annahme zufolge nur noch einen Finanzmarkt, der die Finanzmärkte der Länder höchstens noch als Unterkategorien definiert. Kapitalgeber könnten demnach frei denjenigen Finanzmarkt aussuchen, auf dem sie den größtmöglichen Gewinn für ihre Geldanlage sehen. Die Theorie der Globalisierung der Finanzmärkte setzt auch voraus, dass die Teilnehmer an den Märkten theoretisch die gleichen finanziellen Instrumente zur Wahl haben und dass auch Regierungen frei auf Finanzen des globalen Marktes zugreifen können. Viele dieser Vorstellungen sind von der Realität sehr weit entfernt, auch wenn sich die reelle Globalisierung der Finanzmärkte nicht mehr leugnen lässt. Um es dieses Thema in einem Comedy-Vortrag zu wickeln, sind Sie hier richtig.
Die Kapitalbeschaffung: Zinsen sind unterschiedlich
Die Kosten der Kapitalbeschaffung, also die Zinsen, müssten sich sehr ähnlich sein, um von einer abgeschlossenen Globalisierung der Finanzmärkte zu sprechen. Tatsächlich aber sind die Zinsen von Land zu Land durchaus noch unterschiedlich - und damit stehen den Finanzteilnehmern aus aller Welt nicht mehr die gleichen Instrumente zur Verfügung. In dieser Hinsicht bewegt sich die Globalisierung der Finanzmärkte nur sehr langsam voran.
Das Armutsgefälle: Kapital ist selektiv verfügbar
Nicht allen Finanzmärkten der Welt steht Kapital wirklich zur Verfügung. Stattdessen macht sich auf den Finanzmärkten der Welt eher das durch die Globalisierung entstandene Gefälle zwischen Armut und Reichtum bemerkbar. Die reichen Industrienationen haben durchaus genug Kapital, doch auf die Entwicklungs- und Dritte-Welt-Länder trifft das längst nicht mehr zu. Eine Globalisierung der Finanzmärkte findet also nur auf denjenigen Finanzmärkten statt, die auch wirklich über Kapital verfügen.
Nationale Regulierungen bestehen weiter
Das Banken- und Finanzwesen ist von Land zu Land sehr unterschiedlich geregelt. Diese nationalen Unterschiede sind es, die ebenfalls die Globalisierung der Finanzmärkte hemmen - und das ist vielleicht auch gut so. In jeder Nation wird das Bankenrecht unterschiedlich gehandhabt und auch die Steuern und gesetzlichen Rahmenbedingungen der Finanzmärkte innerhalb einer Landesgrenze fallen immer wieder anders aus. Solange sie so unterschiedlich sind, fällt eine vollkommene Globalisierung der Finanzmärkte schwer.
Wollen wir Globalisierung der Finanzmärkte?
Die Globalisierung der Finanzmärkte hat wie alle anderen Varianten der Globalisierung ihre Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite steht natürlich das Argument, dass dadurch Kapital von Land zu Land fließen kann und Investments in ausländische Projekte einfacher wird. Beispielsweise könnte ein reicher Investor aus der Industrienation leicht ein ausländisches Entwicklungshilfe-Projekt begünstigen. Andererseits führt die Globalisierung der Finanzmärkte auch dazu, dass Finanzkrisen einzelner Länder durchaus auf die Finanzmärkte aller anderen Nationen der Welt übergreifen könnten. Bereits bei der letzten Bankenkrise waren die Auswirkungen globaler Natur - ein klares Signal dafür, dass eine Globalisierung der Finanzmärkte bereits stattfindet, auch wenn der weltweite Finanzmarkt noch lange nicht als globalisiert bezeichnet werden kann. Dennoch dienen solche Erfahrungen als Warnschuss, die nachdenklich machen bezüglich des Umfang, den die Globalisierung noch annehmen darf.
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